Können mich meine Smart Home Geräte ausspionieren?

KI, oder auch künstlicher Intelligenz, ist schon länger in deutschen Wohnungen angekommen. Mit Smart Home Geräten versuchen wir uns das Leben ein wenig leichter und komfortabler zu gestalten.

Der schnelle Anstieg der Beliebtheit von Alexa und Co. zeigt die Statistik: Bis Ende 2021 wird der Umsatz von Smart Home-Geräten in Deutschland auf 4.226 Millionen Euro steigen. Es wird geschätzt, dass dieses Jahr 19,2% der Haushalte in Deutschland mit Geräten wie Google Home, Amazon Echodot und anderen smarten Helfern ausgestattet sein werden – bis 2025 soll das Wachstum sogar um 39,2% steigen. Was bei der Nutzung von Smart Home-Geräten oft nicht gesehen wird, ist die Sicherheit der Geräte, die immer wieder Probleme zeigt und es gab schon einige Zwischenfälle, die Thema in den Medien waren.

Wie funktioniert ein Smart Home Gerät?

Das Funktionsprinzip von Alexa und Co. beruht auf der Spracherkennung. Laut den Herstellerunternehmen wird das Gerät aber nur durch ein Aktivierungswort aktiviert – allerdings muss das Gerät trotzdem zuhören, um das Aktivierungswort auch identifizieren zu können, wenn man das Gerät anspricht.

Vielen Benutzern ist dabei nicht bewusst, dass die aufgezeichneten Sprachdaten bei Amazon und Google gespeichert werden und teilweise sogar von Mitarbeitern der Riesenunternehmen ausgewertet werden. Die Frage, ob uns Sprachassistenten im Namen großer Unternehmen ausspionieren, nicht so unsinnig.

Sind Smart Home-Geräte sicher?

Nach mehreren Datensicherheitsskandalen in den letzten Jahren ist diese Frage ganz klar mit nein zu beantworten. Erstmals konnten 2020 Forscher der Technischen Universität Darmstadt in einer Studie beweisen, dass Smarte Geräte Unterhaltungen mithören können, da Alexa und andere Geräte Worte öfter fehlinterpretieren und sich dann selbst anschalten.

Das führt zur Aufzeichnung der Sprachdaten, gefolgt von einem direkten Upload in die Cloud und der Auswertung durch das dahinterstehende Unternehmen.

Doch nicht nur von den Geräten selbst geht eine Gefahr für die Sicherheit der eigenen Daten aus, sondern auch von immer gewiefteren Hackern. Cyber-Angriffe auf Smart Home Geräte werden immer häufiger – ein zusätzlicher Grund für Nutzer, sich mit der Optimierung der Sicherheit ihrer Geräte zu beschäftigen.

So werden Smart Home-Geräte sicherer

Im Zeitalter der Digitalisierung gibt es keine Garantie für die 100%-ige virtuelle Sicherheit. Ein paar Möglichkeiten gibt es allerdings schon, damit man sich und seine Smart Home-Geräte vor Angriffen von Hackern schützen kann.

  • Deaktivierung der dauerhaften Speicherung von Daten
    Für die meisten Geräten kannst du die permanente Speicherung deiner Sprachdaten deaktivieren. Unsere stellen Daten für große Konzerne ein wertvolles Gut dar. Deswegen sind die Einstellungen, die diese Datensammlung unterbinden, ziemlich versteckt und kommen dazu noch mit dem Verlust einiger Features.

Für Amazons Produkte findet man sie zum Beispiel unter der nicht wirklich intuitiven Option „help improve Amazon services“, bei Google unter dem Punkt „use messages to improve transcription“. Wer die volle Funktionalität trotzdem haben möchte, kann die Aufnahmen aber auch in regelmäßigen Abständen löschen.

  • Netzwerke mit einem VPN sicher verschlüsseln

Ein Virtuelles Privates Netzwerk  (VPN) ist eine einfache und sichere Möglichkeit, um das WLAN, über die das Smart Home mit dem Internet verbunden ist, zu verschlüsseln. So wird nicht  nur ein anonymes und sicheres Surfen im Internet möglich, sondern man schützt private Daten so auch vor Hackern, die Zugriff auf dein W-Lan erlangen. Gleiches gilt natürlich umso mehr in öffentlichen Netzwerken, in denen man gar keine Kontrolle über die Sicherheit des Netzwerkes hat, in das man sich einloggt.

  • Die Passwortsicherheit erhöhen

Benutzerkonten sind nur so sicher wie ihre Passwörter. Um Hacker-Angriffe zu verhindern, solltest du unterschiedliche Passwörter für jede einzelne Seite und jeden Service-Dienstleister nutzen und sicherstellen, dass die Daten so sicher wie möglich sind. Dienstleister wie Lastpass können dir bei der Verwaltung und sicheren Erstellung deiner Passwörter helfen.

Wenn du wissen möchtest, ob deine Passwörter bereits im Internet für andere frei zugänglich sind, bist du bei www.haveibeenpwned.com an auf der richtigen Seite. Auf der Webseite kannst du deine E-Mail eingeben und sehen, ob deine Daten schonmal irgendwo geklaut wurden und der Hack bekannt ist.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)