Wer kennt es noch, das kreischende Geräusch des Nadeldruckers? Diese gab es schon in den 1950er und 1960er Jahren. Als der C64er auf dem Markt aufschlug, konnte der Privatmann über die Centronics-Schnittelle den Nadeldrucker anschließen und über die ersten Textverarbeitungsprogramme am C64er Dokumente erstellen. Die Centronics-Schnittstelle stand an unterschiedlichen Modellen der ersten PCs zur Verfügung. Nadeldrucker arbeiteten mit einem Farbband (ähnlich wie bei der Schreibmaschine) und die Nadel erzeugten Rasterpunkte am Papier, mit denen Buchstaben und Grafiken aufgedruckt werden konnten.
Bereits ein Jahrzehnt später kam der Tintenstrahldrucker von der Teletype Corporation zum Einsatz. Damals noch für die Ausgaben eines Fernschreibers genutzt bzw. an Großrechner angeschlossen.
Unternehmen, wie Canon und HP, bekamen Patentrechte für die von ihnen entwickelten Tintenstrahldrucker Ende der 1970er Jahre. Der Weiterentwicklung der Tintenstrahldrucktechnik stand nichts mehr im Wege und die Eroberung des Marktes für die breite Masse nahm ihren Lauf.
1984 brachte HP den ThinkJet auf den Markt. Dieser Drucker wurde für den Verbraucher bzw. den privaten PC-Anwender entwickelt – damit der erste für die Zielgruppe in den heimischen vier Wänden. So richtig auf Masse wurde später der HP Deskjet produziert. Die Druckgeschwindigkeit erhöhte sich auf bis zu 2 Seiten pro Minute – mit diesem Modell sollte der Markt der Tintenstrahldrucker eine Wende einschlagen.
Die Fortschritte in der Drucktechnik waren rasant. Laserdrucker druckten ein noch schärferes Bild und arbeiteten mehr Seiten pro Minute ab. Für den Verbraucher kam auch hier bald das geeignete Modell auf den Markt.
Die aktuellen Entwicklungen geschehen in Verbindungen mit dem Digitaldruck, der für die industrielle Anwendung konzipiert ist. Vom mechanischen Gerät zum hochentwickelten digitalen Druck und 3D-Drucker hat sich die Welt des Prints im letzten Jahrzehnt enorm weiterentwickelt.
Der Tintenstrahldrucker
Tintenstrahldrucker generieren hochauflösende Druckbilder und werden damit beliebt für Verbraucher, die gerne mal ein Foto drucken oder Dokumente mit anspruchsvollen grafischen Elementen erstellen möchten.
Wie funktioniert der Tintenstrahldrucker?
Was bei einem Nadeldrucker die einzelne Nadel hinterlässt (ein Pixel, ein Rasterpunkt) ist beim Tintenstrahldrucker ein winziges Tintentröpfchen, das auf dem Papier landet. Eine faszinierende und erstaunliche Technik. Beim Bubble-Jet-Verfahren erhitzt die Tinte in einer kleinen Kammer, verdampft und bildet eine Blase. Die Blase schiebt die Tinte durch eine Düse auf das Papier. Zerplatzt die Blase, entsteht ein Vakuum, das die Tinte nachfließen lässt.
Tintenstrahldrucker vereinen je nach Modell mehrere Funktionen. Neben dem Drucken können die Geräte:
- Faxen
- Kopieren
- Scannen
und werden damit multifunktional für Privat oder Beruf. Intelligente Tintenstrahldrucker können automatisch Tinte nachbestellen, wenn Bedarf erkannt wird. Zudem nutzen die Anwender spezielles Papier, wie Fotopapier und greifen dabei auf unterschiedliche Papierformate zurück. Randloser Druck, interessant für den Fotodruck, ist keine Herausforderung für den Tintenstrahldrucker.
Die Modelle unterscheiden sich unter anderem in der Speicherung der Tinte. Entweder wird die Tinte in Patronen genutzt, die ausgetauscht werden müssen oder der Drucker verfügt über ein Tintentanksystem. Das Tanksystem erweist sich als Kostenersparnis. Dabei sind die Farben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb in Tanks gefüllt, die zwischen 20 und 100 ml Tinte fassen. Mit Tintenauffüllflaschen füllt der Anwender die Tanks nach. Für die private Nutzung oder im Office kann damit umweltbewusst agiert werden, da sich der Abfall reduziert, womit eine Ressourcenschonung einhergeht.
Duplexdruck ist für moderne Modelle kein Problem mehr. Ohne Eingriff des Anwenders, wird das Papier beidseitig bedruckt.
Tinte trocknet ein, wenn der Drucker nicht regelmäßig genutzt wird. Dabei können Düsen verstopfen und die Druckqualität negativ beeinflussen. Jedoch gibt es Reinigungsprogramme, die der Tintenstrahldrucker anwenden kann, um die Düsen wieder von eingetrockneter Tinte freizubekommen.
Tintenstrahldrucker bieten den Anwender ein Gleichgewicht unter den Faktoren Qualität, Kosten und Funktionalität. Daher sind Tintenstrahldrucker nach wie vor beliebt.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)